Donnerstag, 1. August 2013

Nominierung für den German Design Award 2014



















»Typorabic Berlin« ist für den German Design Award 2014 nominiert!
Die Nominierung ist bereits eine Auszeichnung.
Teilnehmen kann nur, wer vorgeschlagen wird.
Der Rat für Formgebung schreibt:
»Ihr Design ist uns aufgefallen. Weil es aus der Menge herausragt
und dabei bis ins Detail überzeugt (…)«
Das ist doch eine erfreuliche Nachricht!

German Design Award 2014

Montag, 13. August 2012

Silber bei der 44. Berliner Type


















Ich freue mich und fühle mich sehr geehrt:
Das Buch Typorabic Berlin gewinnt bei der 
diesjährigen Ausschreibung der Berliner Type 
Silber im Bereich »Nachwuchs«

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Berliner Type
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Dienstag, 3. Juli 2012

Typorabic Berlin


Schrift ist eines der wichtigsten Güter einer Kultur.
Schrift ist untrennbar mit der persönlichen Identität verbunden.
Schrift emotionalisiert.

Typorabic Berlin widmet sich der arabischen Schrift, 
mit dem Fokus auf deren Vorkommen in Berlin. 
Über eine schriftbezogene interkulturelle Begegnung 
bietet das Buch ein sinnvolles Mittel zur Sensibilisierung 
und reagiert auf die sich verändernden gesellschaftlichen 
Strukturen in Berlin wie an vielen anderen Orten auch.




















Das Buch bietet zwei Leserichtungen:
von links gesehen liegt der Schwerpunkt auf
der theoretischen Annäherung, von rechts betrachtet
auf meiner persönlichen Begegnung
und experimentellen Auseinandersetzung mit der
arabischen Schrift. Im Fortlauf des Buches
verschränken sich diese beiden Teilen.
Im gesamten Buch gibt es Verlinkungen, welche
den linken Teil mit dem rechten verknüpfen.























Montag, 4. Juni 2012

Typorabic Berlin | das Buch

Im Trubel der letzten Wochen bin ich nicht dazu gekommen:
Das Typorabic Buch ist fertig und der Abschluss ist geschafft!

Eine zweite Kleinstauflage von drei Stück habe ich in den Druck gegeben,
gefaltet und zur Fadenheftung in die Buchbinderei Lienig gebracht.

Hier ein paar Eindrücke von den gedruckten Druckbögen:

Schmutztitel



















die erste Lage im Buch


Stapel der Druckbögen



















Das Cover wird von zwei Richtungen zu lesen sein … Abbildung der Druckbögen

Freitag, 20. April 2012

Interview mit Fadi Abdelnour

Für mein Projekt Typorabic Berlin habe ich das Gespräch mit verschiedenen 
Personen gesucht: Menschen auf der Straße, Gestaltern, Arabern und 
Gestaltern mit arabischen Wurzeln. Ein mir wichtig gewordener Gesprächspartner 
ist der Berliner Grafikdesigner Fadi Abdelnour, verantwortlich u.a. für das 
Kommunikationskonzept des arabischen Filmfestivals AlFilm in Berlin. Die von ihm 
gestalteten Plakate für AlFilm 2011 haben mich sofort begeistert. 
Im November-grauen Berlin bildeten die farblich ausdrucksstarken Poster ein Highlight. 
Die im Format angeschnittenen arabischen Buchstaben symbolisieren arabische Kultur, 
und in Verbindung mit den »Knall-Farben« entsteht zeitgenössisches Design. 
Beim genaueren Hinsehen kann der Betrachter einen kleinen Text zu dem jeweils 
abgebildeten Buchstaben lesen – über das Design und das Spiel mit dem fremden, 
arabischen Zeichensatz entsteht eine interkulturelle Annäherung. 








Im folgenden Gespräch erläutert Fadi seine Idee hinter dem Plakatkonzept:


Was ist die Idee hinter dem arabischen Film-Festival ALFILM ?

Vor dem Hype, also die arabische Revolution, gab es kaum arabische Kultur in
der Stadt zu sehen. Es war natürlich erst einmal ein sehr persönlicher Wunsch –
nicht nur von mir –, dass man mehr von arabischer Kultur mitbekommt, und auch
etwas anderes zeigt, als wie man es aus den Nachrichten kennt.
Es hat mit Austausch zu tun, und mit der Freude darüber, arabische Kultur zu sehen.
Und es hat auch ein bisschen 
mit Heimweh zu tun. Man bekommt in Berlin
lateinamerikanische, osteuropäische, asiatische oder französische Filme zu sehen.
Warum also nicht auch arabische?



Du hast das letzte Jahr, 2011, wie auch die beiden Jahre zuvor, 
das Kommunikationskonzept für ALFILM entwickelt. 
Was war dein Wunsch für die Gestaltung, 
und wie hast du letztendlich die Ideen umgesetzt?



Bereits von Beginn an war die Gestaltung
von ALFILM typographisch orientiert.
Das Logo ist nicht mehr als ein arabisches „Fa“

mit einem integrierten lateinischen „F“.
Es lag daher nah auch die Kommunikation
mit arabischer Schrift zu gestalten.
Das Plakat von 2010 ist auch nichts anderes
als die freie Interpretation eines „Fa’s“.
Bei der letzten Kampagne für ALFILM wurden dann ganz konkret und nicht abstrahiert die Buchstaben des arabischen Alphabets abgebildet.
Das Konzept ist aus einem anderen Hintergrund entstanden:
Was assoziierst du als erstes mit arabischer Schrift?


Den Koran. 

Genau. Das ist eine Wahrnehmung, die ich öfters erfahren habe.
Aus hiesiger Sicht verbindet man die arabische Schrift fast immer mit Koran und Islam,
und man hat den Eindruck, die arabische Schrift sei nur da, um damit im religiösen Kontext zu kommunizieren. Das stimmt natürlich nicht. Ich denke ja auch nicht an die Bibel,
wenn ich lateinische Buchstaben sehe. Es ist schon verwunderlich, wie solche Assoziationen entstehen. Dieses Jahr wurde ja eher die arabische Revolution in der Öffentlichkeit thematisiert.
Das hat die Wahrnehmung gegenüber arabischer Kultur verändert.
 Es zeigt auch wie oberflächlich die Wahrnehmung der arabischen Kultur
von Seiten der westlichen Welt ist.

Das stimmt. Deswegen sind die Plakate für ALFILM 2011 ja so gut: 
Weil sie mit den ästhetisch reizvollen Formen der arabischen Buchstaben spielen, 

diese zeigen und jeden Buchstaben erklären. 
Solche Beispiele führen an die 
arabische Kultur heran. 

Ja, genau! Aber vergiss nicht: die Bevölkerung war auch sensibilisiert für das Thema
„arabische Kultur“, 
und bereit das aufzunehmen. Die Wirkung von arabischer Schrift
hat sich im Zuge der arabischen 
Revolution verändert. Arabische Schrift ist
nicht mehr gleich Koran, sondern wird jetzt eher in eine positive Verbindung gebracht.
Man denkt z. B. an die 
Schilder auf Demonstrationen, auf denen in arabischer Schrift
„Freiheit“ steht. Gerade aber auch wegen 
der sensibilisierten Öffentlichkeit war es
schwierig ein Kommunikationskonzept zu finden. Wir wollten 
nicht visuell direkt auf
die Ereignisse gehen und z. B. ein Foto von der Menschenmasse einer 
Demonstration
zeigen, aber konnten die Ereignisse auch nicht ausblenden. Ich hatte am Anfang
ein 
anderes Konzept, auch mit Buchstaben, das mit dieser Wahrnehmung spielt:
Ich habe das arabische 
Alphabet als Sehtest angelegt. Wie der Sehest bei
einem Augenarzt, bei dem die Buchstaben immer 
kleiner werden. Das war an sich
eine sehr schöne Idee, wo der Betrachter sozusagen aufgefordert wird, 

seinen Blick auf das Arabische noch mal nachzuprüfen. Der Entwurf wäre
leider nicht plakativ genug 
gewesen. Die Leute hatten Schwierigkeiten es als Sehtest
zu verstehen. Es hätte als Kunstwerk funktionieren können. Die Idee mit den
Buchstaben 
ist erst einmal liegen geblieben. Später habe ich wieder darüber nachgedacht.
Wie lässt sich Film-Kultur am besten repräsentieren?
Durch die Sprache 
abstrahiert.
Und wie lässt sich Sprache am besten repräsentieren?
Durch die eigene Schrift. Mehr braucht man nicht.
Da in diesem Jahr (2011) das Erklärungsbedürfnis besonders hoch war, wollte ich die
arabische Schrift nicht wieder abstrahiert darstellen. Also habe ich einfach einen
arabischen Buchstaben groß abgebildet und dazu noch einen kleinen Text gesetzt,
der diesen Buchstaben erklärt. Ursprünglich hatte ich die Idee die Motive auf farbiges Papier
zu drucken, damit sich die Hintergründe der Plakate ändern und damit Bezug auf die
arabische Revolution nehmen, in dem sie die Dynamik und die Vielfalt der neu
wahrgenommenen arabischen Kultur verkörpern. Es war leider zu teuer auf farbigem
Papier zu drucken, also habe ich die Plakate vollflächig mit Farbe bedruckt.
Eine zweite Idee, die in dem Konzept, 
steckt ist die, dass mit den einzeln abgebildeten
Buchstaben durch Reihung beim Plakatieren auch Wörter gebildet werden können.
Die Plakate hängen also so, dass man zusammengezogen
 مهرجان الفيلم العربي
 – arabisches Filmfestival lesen kann.


Es war also eine bewusste Entscheidung die Plakate mit arabischer Schrift zu gestalten, 
weil für einen Berliner 
oder auch für einen Europäer, die arabische Schrift ein 
Symbol für die arabische Kultur und Identität ist. 
Du nutzt zum einen in dem Konzept 
die Welle der positiven Wahrnehmung gegenüber dem arabischen Raum und 
der arabischen Schrift, die ja sinnbildlich für diesen Kulturkreis steht. Zum anderen 
hat das Kommunikationskonzept auch einen aufklärerischen Charakter dadurch, 
dass die Schrift nicht nur als Symbol benutzt und zum dekorativen Bild 
„degradiert“ 
wird, sondern gleichzeitig Informationen über den abgebildeten Buchstaben 
auf den Plakaten zu finden sind.

Ja, das Orientalische, Kalligraphische und Ornamentale entspricht ja auch einer westlichen Stereotype, die wir nicht bedienen wollten. Also nicht das zeigen, was die Leute erwarten.
Die arabische Kultur ist ja viel mehr als Ornament oder persischer Teppich, was viele
mit der visuellen arabischen Kultur verbinden. Selbst bei Arabern sind dieses Stereotypen verankert. Es geht also darum zu zeigen, dass es auch eine moderne arabische Kultur gibt, die sich ganz anders ausdrückt. Manchmal auch aus ökonomischen Gründen. Kalligraphie und Ornamentik sind in einer guten Qualität nicht einfach so machbar. Es ist auch immer die Frage: gestalte ich als Araber so, dass es dem Bild dieser Kultur hier entspricht oder gestalte ich so, wie ich es als Araber darstellen würde. Es besteht also die Frage, in welcher Form ich 
Stereotype einsetze und in welcher Form ich mit ihnen breche und ob dieser Bruch im Vordergrund steht, oder ob er ein Nebeneffekt ist.

Welche Bedeutung hat für dich – persönlich und als Gestalter – die arabische Schrift?

Wenn ich in der Sonnenallee bin und die vielen Läden sehe,
die arabisch beschildert sind, fühle ich mich wohl.

Das Abbild arabischer Schrift hat also nicht nur einen „pragmatischen“ Grund, 
sondern auch einen konnotativen?


Ja, natürlich wird Identität verkörpert. Es kommt aber auch immer darauf an, wo der Laden
sich befindet. Manchmal nutzen Läden die arabische Schrift auch als Vehikel, um Exotik
auszustrahlen – zum Beispiel Läden in Mitte. Da sind nicht so viele Araber unterwegs wie
in Neukölln. In so einem Kontext wird die arabische Schrift eher für dich
als Berlinerin oder für Touristen abgebildet. Es kommt also auf die Zielgruppe an.
Auf der Sonnenallee dienen die Schilder einfach oft zur Informationsvermittlung.

Vielen Dank für das Gespräch!


Dienstag, 31. Januar 2012

Bilingual …

… gestalten ist natürlich ein riesen Thema, auch bei den arabischen Schildern in Berlin.
Habe kürzlich ein sehr charmantes Beispiel auf der Hermannstraße gesehen:

 
















Bilingual im doppelten Sinn:  فلافيلووو trifft Falafielooo trifft das »Bären-Eck« 

Donnerstag, 19. Januar 2012

Universal-Wörterbuch Arabisch von Langenscheidt

… blättre eben in meinem Wörterbuch, und da fällt mir auf:
Die beiden Sprachen, Deutsch und Arabisch, schön in der Mitte durch eine schwarze
Strichel-Linie von einander getrennt, das erleichtert das schnelle Finden des »Alphabetwechsels«.
Schade ist, dass die Buchmacher nicht die unterschiedliche Lese- und Schreibrichtung
der beiden Alphabete eingehalten haben! Ich denke eine bewusste Entscheidung um den
(deutschen) Leser nicht zu verwirren, das Buch würde mit dem letzten Buchstaben –
»Ya« – des arabischen Alphabets beginnen. Nun steht das »Ya« jedoch in der Mitte, direkt
neben dem deutschen (also lateinischen) »A«. Ebenso ist die Listung der Begriffe
von der Schreibrichtung »falsch«, oder besser: eurozentristisch.
Sicher ein nicht ganz einfaches Unterfangen, eine gleichberechtigte Lösung zu finden
– aber dennoch machbar, oder?